1821 – 1867 Frankreich
Jakob Bettelheim
Nachlässiger als sonst, in
Träumen ruht
Der Mond. Sein Traum ist hold,
wie eines Weibes,
Das mit zerstreutem Sinn,
unwissend was er thut,
Liebkost die Reize seines
eignen Leibes.
Auf schnee’ger Berge
atlasweißen Bug
dehnt er sich in dumpfem,
stummem Brüten
Hinstarrend auf den bleichen
Geisterzug,
Der auf zum Himmel steigt in
weichen Blüten.
Wenn manchmal – niederwärts auf
diese Welt –
Ein flücht’ger Tropfen seinem
Aug’ entfällt:
Ein frommer Dichter, der ihn
fallen seh’n
Holt ihn hervor, aus seinem
Erdengrab
Und senkt ihn tief ins eigne
Herz hinab,
Wo ihn kein Strahl der Sonne
kann erspäh’n.